April, der macht was er will!

Trotz der schon sommerlichen Temperaturen in den letzten Wochen – es ist erst April!

Täglich bekommen wir Anfragen, ob es denn schon Tomaten, Paprika, Gurken u.s.w. gibt. Unsere Eigenproduktion ist noch nicht so weit. Da wir aber regelmäßig auf den Stuttgarter Großmarkt gehen, wäre es möglich das alles zu beschaffen. Doch warum sind unsere „Eigenen“ noch nicht so weit? Es gibt Termine, die wir in jedem Jahr beibehalten, denn wie es sich heute wieder gezeigt hat: Der April macht, was er will. Schneefall, Graupel, kalter Wind, Nachtfrost gehören im wechselhaften Monat dazu. Und gerade die empfindlichen Gemüsearten vertragen das gar nicht. Bei uns läuft die Heizung im Gewächshaus, damit die Pflanzen weiterwachsen. Im ungeheizten Hobbygewächshaus mit kleinem Luftvolumen oder gar im Freien fühlt sich keine der Jungpflanzen wohl. TomatensämlingeSie wird mit Sicherheit nicht wachsen und auch so gut wie sicher den Heldentod sterben. Darum unser Rat: Warten Sie doch einfach ab! Anfang Mai kann man absehen, ob mit Frost und Kälte an den Eisheiligen Mitte Mai zu rechnen ist. Wenn Sie erst dann, die in unserem Gewächshaus kräftig herangewachsene Pflanzen setzten, wird dies zu einem deutlich besserem und schnellerem Ertrag führen.

Also: der schlaue Gärtner wartet lieber ab, um seinen Pflanzen einen optimalen Start zu geben.

Tipps zum richtigen Gießen

Gerade bei den sommerlichen Temperaturen kommt es auf das richtige Gießen an.

Beim Gießen kann man auch viele Fehler machen! Foto: Osetrik/shutterstock.com
  • Investieren Sie in einen Regenmesser, denn es ist fast unmöglich die Menge des gefallenen Regens zu schätzen!
  • Wenn es länger als 2 Wochen nicht geregnet hat, wird gegossen. Und zwar größere Mengen auf einmal (25 l pro m²) und dann wieder 5–7 Tage Gießpause. Das gilt natürlich nur für eingewachsene Pflanzen, die das nötig haben. Frisch gepflanztes und Gemüsesetzlinge brauchen viel öfter Flüssigkeitsnachschub!
  • „Einmal hacken erspart dreimal gießen“ – zwischen den Pflanzreihen im Gemüsegarten gehört die Erde gelockert um die feinen Röhren zu unterbrechen durch die viel Bodenwasser verdunstet. Alternative: mulchen oder schnell keimendes Blattgemüse pflanzen.
  • Gießen Sie den Boden und nicht die Blätter.
  • Hecken und Mauern brechen den Wind der zusätzlich die Wasserverdunstung fördern würde.
  • Pflanzen in Tontöpfen brauchen mehr Wasser als solche in Plastiktöpfen.
  • Mulchen hält den Boden feucht.
  • Jäten Sie! Auch Wildkräuter brauchen Wasser.
  • Balkonkästen mit Wasserreservoir schützen die Pflanzen vor Trockenstress.

Was auch noch wichtig ist:

Dauerberegnung tut auch dem Rasen nicht gut. Die Wurzeln brauchen Bodenluft genauso wie Wasser, daher gilt auch in Hitzeperioden: Rasen maximal 2 Mal pro Woche mit 20–25 l/m² gießen. Stellen Sie einmal Ihren Regenmesser in den Rasen und beobachten Sie, wie lange das dauert.

Durch das Gießen in Intervallen sind die Pflanzenwurzeln motiviert in tiefere und somit feuchtere Schichten zu wachsen.

(aus: landwirt-media.com)

Start in die Balkonblumen und Gemüsessaison

So langsam wird es wärmer. Jeder Hobbygärtner weiß jedoch: VORSICHT, es kann bis zu den Eisheiligen immer noch Nachtfröste geben.

Bei empfindliche Gemüsearten, wie Gurken, Zucchini und Tomaten gilt, lieber noch vorsichtig sein. Auch die meisten Beet- und Balkonblumen sind frostempfindlich. In Gefäße gepflanzt, kann man die im Notfall schützen. Ausgepflanztes Gemüse eventuell mit Vlies abdecken.

Am Wochenende ist Vollmond. Mehrheitlich sind die Vollmondnächte die kalten Nächte. Vermutlich kann man nach dem Wochenende abschätzen, ob wir die Eisheiligen mit Frost bekommen oder ob es in den Nächten der Eisheiligen eher mild bleibt. Die letzte der Eisheiligen ist die „Kalte Sofie“ am 15. Mai.

Hier noch ein paar Impressionen aus unseren Gewächshäusern:

Wir lieben sie…

Familie ist Alles, alles ist Familie!

Unser Betrieb hat ja nur vier Mitarbeiter: Chef und Chefin, sowie zwei geringfügig Beschäftigte. Wenn dann, wie am 22. Oktober geschehen, die Chefin von der Leiter fällt und sich dabei schwer verletzt, ist dieser Ausfall durch den Rest der Belegschaft nicht zu kompensieren. Dann springt aber ein Motor an, den es nur innerhalb einer Familie gibt. Die Töchter! Auch wenn sie sich beruflich in ganz andere Richtungen entwickelt haben, wissen sie dennoch Bescheid, was in der Gärtnerei zu tun ist. Schon immer haben sie mitbekommen was in der jeweiligen Jahreszeit an Arbeit anfällt. Den Vorteil, dass man Papa und Mama fast immer schnell mal was fragen konnte, da sie ums Haus herum arbeiteten, haben sie oft damit bezahlen müssen, dass wir leider auch häufig sehr wenig Zeit für sie hatten.

Darum sind wir um so dankbarer, dass sie in solchen Notfällen parat stehen und uns so großartig unterstützen.

Ohne unsere Töchter wären die letzten Wochen nicht möglich gewesen.